
Das Innenleben der alten Mühle in Wertherbruch ist noch unverändert, zeigt Ulrich Knorth.
Hamminkeln. Die dicken Staubschichten sind verschwunden, die Wände haben einen neuen Anstrich bekommen und überall wird aufgeräumt. Die Wertherbrucher Mühle ist zu neuem Leben erwacht.
Dafür haben Antje und Ulrich Knorth gesorgt, die das Haus vor gut zwei Jahren gekauft und seither kräftig renoviert haben. Wie schön es geworden ist, will das Ehepaar aus Wesel Besuchern am Pfingstmontag, dem Deutschen Mühlentag, zeigen.
Die Mühle, die von außen so gar nicht den klassischen Mühlgebäuden ähnelt, ist ein absolutes Kleinod. Das haben Antje und Ulrich Knorth sofort erkannt, als die Immobilie im Internet zum Kauf angeboten wurde. Sie vereinbarten einen Besichtigungstermin und waren vom komplett erhaltenen Innenleben der einstigen Industriemühle begeistert. „Natürlich muss man schon ein bisschen verrückt sein“, gesteht Ulrich Knorth lachend. Doch der Weseler Kaufmann hat nun einmal Spaß an alten Sachen und daran, sie wieder richtig in Schuss zu bringen. Unterstützt wird er dabei von seiner Frau Antje. Sie ist in den vergangenen Wochen und Monaten dem Staub auf den Maschinen kräftig zu Leibe gerückt. Dabei stellte die Weselerin fasziniert fest, dass die Gerätschaften der einstigen Industriemühle mit vielen Details ausgestattet sind. Das reicht von gusseisernen Töpfchen für die Fette, mit denen die Antriebe geschmiert wurden bis zu den Halterungen der Lederriemen und den kleinen Schaufeln im Elevator, der das Korn zu den Mühlsteinen transportierte.
Originalzustand
„Es ist alles noch komplett erhalten“, bestätigt Ulrich Knorth, der gerade erst vor ein paar Tagen Besuch von einem Mühlenexperten bekommen hatte. Der Mann habe über den Originalzustand gestaunt und bestätigt, dass es sich um eine der wenigen Industriemühlen handele. „Funktioniert hat sie nach dem Prinzip einer Wassermühle“, hat sich auch Antje Knorth schlau gemacht. Als Antrieb wurde allerdings ein Elektromotor, ein Brunkenmotor aus Köln, genutzt. Diesen 25-PS-Motor kann man am Pfingstmontag ebenso bewundern, wie ein 16 PS starkes Modell, das zwar schon 90 Jahre alt, aber noch nie benutzt worden ist.
Mit dem Kauf der alten Mühle sind die Knorths natürlich auch in die Geschichte des Gebäudes eingestiegen. Um 1900 baute der Müller Heinrich Maarschalkerweerd die Mühle und kaufte für das Inventar auch alte Teile aus anderen Mühlen ein. Bis 1957 wurde die Mühle betrieben, doch nach dem Tod des Besitzers, zog zwar dessen Bruder Marius ins Haus ein, doch der gelernte Autoschlosser konnte den Betrieb nicht weiterführen. Die Zeiten für Kornmühlen waren einfach zu schlecht.
Bestens erhalten
In Wertherbruch sei nicht nur das Korn gemahlen, sondern das Mehl anschließend auch gereinigt worden. „Mühlenbesitzer aus der Gegend, zum Beispiel aus Haldern, haben ihr Mehl sogar hierher gebracht, um es reinigen zu lassen“, erzählt Antje Knorth. Sie will ihr Wissen bei den Führungen, die am 28. Mai geplant sind, an die Besucher weitergeben. Und zu sehen gibt es wirklich viel. Nicht nur die drei Mahlgänge sind noch bestens erhalten. Auch die großen Mühlsteine, jeder wiegt sicher 500 bis 600 Kilo, schätzt der Hausherr, sind noch intakt. Die dazu gehörige Eisenkonstruktion, mit deren Hilfe die Mühlsteine zum Schleifen herausgenommen wurden, gibt es ebenfalls noch.
Aus den vielen kleinen und großen Schätzen, die Antje Knorth beim Aufräumen des Kontors fand, will sie ein kleines Museum zusammenstellen. Die Buchführung aus dem Jahr 1910 etwa oder ein Gerät, mit dem Mehltypen bestimmt werden konnten. Sogar eine NRZ aus dem Jahr 1957 entdeckte die Weseler in dem längst verlassenen Büro.
Doch in dem alten Backsteinhaus an der Wertherbrucher Straße wurde nicht nur Korn gemahlen, es wurde auch Brot gebacken. Davon zeugt noch der große Backofen. Der soll demnächst die schöne Kulisse für den „Mühlenladen“ bilden, in dem Antje Knorth Handarbeiten und regionale Produkte zum Kauf anbieten wird. Der Eröffnungstermin steht noch nicht genau fest, derzeit wird hier ordentlich gewerkelt.
Schon fertig ist dagegen die Ferienwohnung, zu der die Familie, die in Wesel einen Obst- und Gemüsegroßhandel betreibt, einen Teil des alten Getreidespeichers umgebaut hat. Aus dem einstigen Vorratsraum ist ein elegantes Bad mit einer kleinen Sauna geworden. Über eine Treppe erreicht man die bis ins kleinste Detail liebevoll eingerichtet Wohnung mit zwei Schlafräumen. „Hier schläft man prima, es ist total ruhig“, haben die Knorths es sogar selbst schon einmal ausprobiert.
Info: Anlässlich des Deutschen Mühlentages am Pfingstmontag, 28. Mai, öffnet auch die Wertherbrucher Mühle an der Wertherbrucher Straße 12 ihre Pforten. Von 11 bis 18 Uhr können sich Besucher das 1903 erbaute Haus mit seinen Gerätschaften anschauen. Führungen finden in kleinen Gruppen statt. Der Eintritt ist frei. (Quelle WAZ )
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08.06.2012: Erste Ferienwohnung in Hamminkeln mit vier Sternen ausgezeichnet
Ferien am Niederrhein sind im Trend, das belegen jüngst die Gäste- und Übernachtungszahlen für das erste Quartal 2012. Auch in Hamminkeln sind die Übernachtungen um 11,7 Prozent angestiegen.
Indiz für den wachsenden Tourismus ist auch das steigende Angebot an Ferienwohnungen. Waren es vor 10 Jahren gerade mal zwei Anbieter, so kann der Gast in Hamminkeln heute schon aus acht Anbietern in diesem Segment auswählen. Insgesamt laden über 20 Beherbergungsbetriebe – vom Hotel bis zum Campingplatz- zum Übernachten ein.
Die EntwicklungsAgentur Wirtschaft Kreis Wesel (EAW) klassifiziert im Rahmen des Qualitätstourismus Ferienwohnungen und Privatzimmer. Aktuell wurde die neue „Mühlenwohnung“, Wertherburcher Straße 12, von Antje und Ulrich Knorth geprüft und bewertet. Das Ergebnis: Vier Sterne nach den offiziellen Kriterien des Deutschen Tourismusverbandes.
„Das Qualitätsbewusstsein steigt. Sterne geben Auskunft über die Qualität des Angebots“, so die Tourismuskoordinatorin und Qualitätsbeauftragte Eva Klabecki-Wernicke der EAW. Derzeit sind bereits 38 Ferienwohnungen und Privatzimmer im Kreis Wesel klassifiziert.
Antje und Ulrich Knorth nahmen die Auszeichnung für die „Mühlenwohnung“ entgegen. „Klasse! Ein bisschen hatten wir auch auf vier Sterne gehofft, denn wir haben die Wohnungen komplett neu eingerichtet und dabei antikes und neues Mobiliar miteinander kombiniert. Unsere Gäste sollen es komfortabel haben und sich wohlfühlen“, sagt Antje Knorth.
Komfortabel Wohnen in der alten Mühle in Wertherbruch
Die geräumige Ferienwohnung für vier Personen, unter dem Dach der alten Industriemühle, ist stilvoll eingerichtet. Die 68 qm große Wohnung verfügt über einen Wohn-/Küchenbereich mit moderner Kochinsel und Hochglanz-Einbauküche, zwei Schlafzimmer und ein helles, modernes Badezimmer mit Infrarot-Sauna. Die Terrasse lädt zum Verweilen und Entspannen nach einer Fahrradtour ein.
Die freundlichen Gastgeber ermöglichen einen Blick in alte Zeiten. In der aufwendig restaurierten über 100 Jahre alten Industriemühle sind viele Gegenstände aus dem Mühlenalltag und dem Leben von anno dazumal erhalten geblieben. Korn wird hier zwar nicht mehr gemahlen, aber interessante Geschichten zur Mühle werden den Besuchern trotzdem gerne erzählt. In Planung ist ein kleines Mühlen-Lädchen mit ausgesuchten Handarbeiten, wie Taschen, Schals, Bildern und anderen Schmuckstücken und netten Mitbringseln.
Martin Hapke, Wirtschafts- und Tourismusförderer der Stadt Hamminkeln, gratulierte zu der Auszeichnung: „Wir freuen uns über den neuen Beherbergungsbetrieb mit so einer tollen Qualität. Hamminkeln entwickelt sich stetig weiter. Daher hoffen wir, dass sich noch weitere Betriebe in Hamminkeln zertifizieren lassen, um das gute Angebot auch für Jedermann leicht erkennbar zu dokumentieren.“

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Freizeit
Vier Sterne in der alten Mühle
Von Petra Herzog, we

Hamminkeln. Die neue Ferienwohnung von Familie Knorth in Wertherbruch ist ausgezeichnet.
Es ist ein ganz besonderes Ambiente, das die "Mühlenwohnung am Niederrhein" zu bieten hat. Denn sie ist in einer ehemaligen Industriemühle zu finden und sehr geschmackvoll eingerichtet. Das Kleinod von Antje und Ulrich Knorth aus Wesel liegt in Wertherbruch, wo sich gestern Mittag Vertreter der Entwicklungsagentur Wirtschaft des Kreises Wesel und der Stadt Hamminkeln einfanden. Denn die Ferienwohnung, liebevoll Mühlenwohnung genannt, darf sich nun mit vier Sternen schmücken. Die Prüfer haben sie nach den Richtlinien des Deutschen Tourismusverbandes getestet und für gut befunden.
Die Unterkunft ist nagelneu und bestens ausgestattet. So verfügt das Bad nicht nur über ein hochmodernes Waschbecken, sondern sogar über eine Infrarot-Sauna. Die Küche hat eine Kochinsel und ist zudem zum Beispiel mit einer Geschirrspülmaschine und einem Backofen mit Mikrowelle ausgestattet. Zum Wohnzimmer gehören ein Flachbildfernseher, ein DVD-Spieler und eine Hifi-Anlage.
Es handelt sich um die erste zertifizierte Ferienwohnung in Hamminkeln. Sie ist von April bis Oktober nur wochenweise zu haben.
Mehr Informationen über die Unterkunft unter www.muehlenwohnung.de.